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N.56 | Zirkularität und Dekarbonisierung, zwei Seiten derselben Medaille

Regenesi Staff

N.56 | Zirkularität und Dekarbonisierung, zwei Seiten derselben Medaille

Dekarbonisierung und Zirkularität: Zwei Seiten derselben Medaille

Dekarbonisierung und Zirkularität werden oft als separate Konzepte betrachtet. Doch eine tiefere Analyse zeigt, dass beide auf dasselbe Ziel hinarbeiten: die negativen Auswirkungen unseres Wirtschaftssystems zu minimieren.

Zirkularität basiert auf drei Prinzipien:

  • Reduzierung von Abfall und Umweltverschmutzung
  • Kreislaufführung von Produkten und Materialien mit maximalem Wert
  • Regeneration natürlicher Ressourcen

Dekarbonisierung hingegen zielt darauf ab, Emissionen zu senken, unter anderem durch die Entfernung von Treibhausgasen aus der Atmosphäre oder die Wiederanreicherung von Böden und Vegetation mit Kohlenstoff.

Zirkularität als Schlüssel zur Dekarbonisierung

Laut dem Ellen MacArthur Foundation-Bericht "Completing the Picture: How the Circular Economy Tackles Climate Change", lassen sich mit erneuerbaren Energien und Energieeffizienz nur 55 Prozent der globalen Emissionen reduzieren. Die restlichen 45 Prozent stammen aus der Gewinnung und Verarbeitung von Rohstoffen, der Produktion von Konsumgütern, der Bauindustrie sowie aus Land- und Lebensmittelwirtschaft.

Ke Wang, Programmdirektorin bei der Platform for Accelerating the Circular Economy (PACE), hebt hervor, dass Zirkularität eine entscheidende Rolle bei der Energiewende spielt. Technologien wie Photovoltaik, Windkraft und Elektrofahrzeuge senken zwar die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, doch ihre Produktion erfordert enorme Mengen an Rohstoffen. Die Internationale Energieagentur prognostiziert, dass die Nachfrage nach kritischen Mineralien die derzeitigen Kapazitäten übersteigen wird, wenn wir die Energiewende mit der erforderlichen Geschwindigkeit vorantreiben. Hier kann die Kreislaufwirtschaft entlasten, indem sie den Bedarf an neuen Rohstoffen verringert.

Für die übrigen 45 Prozent der Emissionen, die aus der Produktion entstehen, liegt die Lösung in zirkulären Strategien wie:

  • Reduktion des Bedarfs an neuen Rohstoffen
  • Wiederverwendung und Verlängerung der Produktlebensdauer
  • Effiziente Rückgewinnung und Wiederverwertung von Materialien
  • Nachhaltige Gestaltung von Produkten und Verpackungen

Regenesi als Vorreiter für eine nachhaltige Industrie

Seit über 15 Jahren arbeitet Regenesi mit Unternehmen und technologischen Partnern zusammen, um industrielle und zivile Abfälle kreativ wiederzuverwerten. Unsere Mission:

  • Nachhaltige Alternativen für die Modeindustrie durch den Einsatz von recycelten oder regenerierten Materialien
  • Unternehmen aller Branchen unterstützen, indem wir ihnen helfen, ihre Abfälle zurückzuführen und nachhaltige Praktiken zu implementieren

Der wahre Hebel der Dekarbonisierung

Studien des International Resource Panel, der Ellen MacArthur Foundation und von Circle Economy zeigen, dass die effektivsten Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasen nicht primär Recycling sind, sondern:

  • Reduktion von Überkonsum
  • Effizienteres Produktdesign
  • Veränderung des Konsumverhaltens

Schlussfolgerung: Zirkularität ist mehr als nur Recycling. Sie ist ein zentraler Baustein für eine klimafreundliche Wirtschaft und ein unverzichtbarer Hebel für die Dekarbonisierung unserer Gesellschaft.