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N. 45 | KREISLAUFWIRTSCHAFT IN DER MODEBRANCHE SAGEN UND TUN: REFORMISTEN, RADIKALE UND GLEICHGÜLTIGE

Regenesi Staff

N. 45 | KREISLAUFWIRTSCHAFT IN DER MODEBRANCHE SAGEN UND TUN: REFORMISTEN, RADIKALE UND GLEICHGÜLTIGE

Wie wir wissen, gehört die Modeindustrie zu den umweltschädlichsten Branchen weltweit – sie gilt als die viertgrößte Quelle von Treibhausgasemissionen. In Europa entstehen jährlich 11 kg Textilabfall pro Person (laut der Europäischen Kommission). Eine alarmierende Zahl, die in den letzten Jahren stark gestiegen ist und laut Prognosen weiter wachsen wird, insbesondere durch Fast Fashion. Bereits 2020 prognostizierten McKinsey und das Weltwirtschaftsforum, dass die Kleidungsproduktion sich mindestens verdoppeln würde.

Das zentrale Problem liegt im Geschäftsmodell der Branche, das auf kurzlebigem Konsum und Verschwendung basiert. Durch die ständige Einführung neuer Kollektionen wird ein immer höherer Materialverbrauch gefördert.

Circular Economy als Antwort auf Fast Fashion?

Während der Monte-Carlo Fashion Week 2022, die sich durch ihren Fokus auf Kreislaufwirtschaft und ethische Mode auszeichnet, wurde dieses Thema in der Konferenz „Circular Economy and Sustainability“ bei The Responsible Fashion Meetings diskutiert. Zu den Teilnehmern gehörten Matteo Ward, Annabelle Jaeger (Seydoux), Claudio Betti (Camera Buyer Italia), Alexis Giannotti, Ines Bensalah und Verabuccia.

Es besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass die Branche ihren CO₂-Fußabdruck reduzieren muss – doch über die konkrete Umsetzung gibt es unterschiedliche Ansätze. Einige setzen auf „Cost-per-Use“-Modelle, die auf langlebige, zeitlose Produkte setzen, andere auf nachhaltige oder recycelte Materialien. Große Modekonzerne nehmen sich dieser Herausforderung an – sei es durch eigene Nachhaltigkeitsziele, Materialverbote (z. B. Pelz) oder Investitionen in Start-ups. Doch diese Initiativen werden von Aktivisten oft als Greenwashing kritisiert.

Wie so oft stehen sich radikale und reformistische Ansätze gegenüber – und die Mehrheit der Konsumenten bleibt passiv. Die unbeantwortete Frage bleibt die, die Giorgio Armani einst stellte:
„Kann man das System reformieren? Kann Mode wieder menschengerecht werden?“

Regenesi: Eine nachhaltige Vision seit 2008

Seit unserer Gründung verfolgen wir bei Regenesi einen konsequenten Ansatz der Kreislaufwirtschaft, indem wir Upcycling in Mode und Design integrieren. Unser Ziel ist es, Abfälle – oft durch innovative Prozesse regeneriert – in hochwertige Produkte mit symbolischem Wert zu verwandeln. Besonders konzentrieren wir uns auf nachhaltige Taschen und Accessoires.

Wir glauben, dass die Zukunft der Mode in einer Erweiterung der klassischen „3 R“ liegt:
Reduce, Reuse, Recycle – ergänzt durch Rethink und Redesign.
Upcycling bietet eine echte Alternative, indem es Textilabfälle und gebrauchte Kleidung in neue, wertvolle Mode- und Designobjekte verwandelt.

So unterstützen wir nicht nur nachhaltige Produktionsmethoden, sondern inspirieren auch Verbraucher dazu, bewusst zu kaufen und Schönheit auf eine neue Art zu erleben:
„Eine Welt, in der Schönheit nachhaltig ist.“

Denn Kreislaufwirtschaft ist oft eine Frage der Perspektive. Ein Dichter sagte es treffend:
„Die wahre Entdeckungsreise besteht nicht darin, neue Länder zu suchen, sondern neue Augen zu haben.“

Und Sie? Wollen Sie ein konkretes Nachhaltigkeitsprojekt umsetzen?